Überlinger Narrenmusik


Narrenmarsch wahrscheinlich aus dem Barock

In den närrischen Tagen intonieren nicht nur zahlreiche Musikkapellen den Überlinger Narrenmarsch, auch die jüngsten Bürger summen und trällern ihn immer wieder lautstark. Gemeinsam mit drei weiteren fastnächtlichen Märschen und Walzern ist diese Narrenmusik vom hiesigen Hänsele-Brauchtum überhaupt nicht wegzudenken.

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(c) HZÜ-Bild 2011

Im Überlinger Narrenmarsch glaubt man in Expertenkreisen eine Komposition der Barockzeit vorzufinden. Trotz seiner Dreiteilung verfüge dieser Marsch über kein so genanntes „Trio“; und eben das sei eine typische Erscheinungsform aus der Barockzeit, heißt es dazu weiter. Mehr über den Narrenmarsch sei jedoch leider nicht bekannt. Das tut der Begeisterung, die er stets erzeugt, keinen Abbruch.

Der Überlinger Narrenmarsch hat sich über die Jahrhunderte hinweg zu einem der beliebtesten Fasnetsmusikstücken im weiten Umkreis entwickelt. So gibt es zum Beispiel fernab der Bodenseestadt kaum einen Umzug, an dem nicht irgendeine Kapelle oder Musikgruppe diesen Marsch aufspielt. Sofort entsteht dann überall das gleiche Bild: Das Publikum schunkelt und tanzt zu „Tä, Tä, Tärätä…“ oft auch ohne überhaupt zu wissen, woher die Musik stammt. Er gehe eben ins Blut, sind viele Überlinger Narren nicht müde zu erwähnen und zu beweisen, wie zudem ein dazu gehörender Tanz belegt. [Text Narrenmarsch]

 

Laugelegumper, Narrenwalzer und Narrenschunkler

Zur Reihe der alten Überlinger Narrenmusik gehört auch der sogenannte „Laugelegumper“. Hier vermutet man wiederum eine Komposition aus dem 19. Jahrhundert.

Ähnlich war es wohl auch bei der Entstehung des Überlinger Narrenwalzers.

Während bei all diesen Werken auch die Schöpfer unbekannt geblieben sind, kann man beim Narrenschunkler aus den sechziger Jahren den Urheber problemlos ausmachen. Der ehemalige städtische Musikdirektor Rudolf Siebold hat seinerzeit das Hänsele auch musikalisch jucken lassen, wie es dann im Text auch lautet: „Hänsele, Hänsele juck mit mir, d’Musik spielt scho am Brunne. Hänsele, Hänsele juck mit mir uf de Hofschtadt dunne.“ [Text Narrenschunkler]